GEFAK MitarbeiterInnentage 2024 im Schloss Rauischholzhausen

Einmal im Jahr ziehen wir uns drei Tage an einen schönen Ort zurück, um das vergangene Jahr zu besprechen und die Ziele für die kommenden Monate festzulegen. Daneben kümmern wir uns um Schwerpunktthemen, die gerade oder in Zukunft besonderes Gewicht für uns als Firma oder unser Marktumfeld haben. So auch dieses Jahr. Bei schönem Frühlingswetter trafen wir uns vom 13.-15.03. im Schloss Rauischholzhausen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. 


Schwerpunktthema in diesem Jahr war die Frage, welche Auswirkungen der Rechtsruck auf unser Geschäftsfeld haben wird. Darauf Antworten zu finden war herausfordernd. Auf der einen Seite könnten wir als Software-Hersteller den Standpunkt vertreten, dass wir „nur“ ein Werkzeug anbieten und somit erstmal nicht direkt im politischen Raum agieren. Überdies pflegen wir langjährige, zum Teil schon Jahrzehnte dauernde bewährte Partnerschaften mit den Wirtschaftsförderungseinrichtungen, in denen politische Konstellationen schon mehrfach gewechselt haben. Gerade die Wirtschaftsförderung könnte in Zeiten erstarkender rechter Tendenzen auch eine Rolle als Gegenpol einnehmen – als Fürsprecher einer weltoffenen, auch sozial innovativen, auf gesellschaftlichen Zusammenhalt zielenden Ausrichtung der Wirtschaft. Für eine so agierende Wirtschaftsförderung sehen wir uns auch zukünftig als den richtigen Partner – auch in einem schwierigeren Umfeld. 


Wie ist es, wenn wir in unseren Projekten direkt im politischen Raum agieren? Wollen wir einer Landrätin der AFD positive Zahlen aus einer Unternehmensbefragung an die Hand geben? Oder begleiten wir Strategieprozesse zur Positionierung einer Wirtschaftsregion, in deren Lenkungsgruppe Vertreter sitzen, die offenkundig nicht mit unseren Überzeugungen oder unserem Leitbild übereinstimmen? Wir könnten es uns heute leisten, hier „Nein, nicht mit uns“ zu sagen. Können wir das auch durchhalten, wenn sich unser politisches Umfeld dauerhaft und massiv nach rechts verschiebt? An der Stelle blicken wir in die Glaskugel, aber es ist wertvoll, Szenarien zu durchdenken und Argumente zu entwickeln. Ganz zurück im Hier und Jetzt stellen sich konkrete Fragen. 


Wie agieren Wirtschaftsförderungen in bereits heute AFD-regierten Kommunen? Gibt es Erkenntnisse zur inhaltlichen Ausrichtung der Aufgabe Wirtschaftsförderung? Wie passt die wirtschaftspolitische Orientierung der AFD zur gegenwärtigen Positionierung der kommunalen Wirtschaftsförderung?


Es ist erforderlich, zu diesen Fragen in die Diskussion zu gehen, Erfahrungen zu sammeln und zu teilen. Denn erwartbar fragen sich viele WirtschaftsförderInnen, insbesondere in den Bundesländern, in denen dieses Jahr gewählt wird, wie sich Inhalte jedoch auch Strukturen verändern werden. 


Wir haben uns vorgenommen, das Thema auf unseren Anwendertreffen in die Diskussion zu bringen und weiter aufmerksam zu beobachten.